Gedichte (24)

Auch wenn man jetzt vielleicht meinen könnte, die Liebesgedichte nehmen hier in letzter Zeit überhand, es kommen bald auch wieder andere Themen zu Wort. Das folgende Gedicht gehört mal wieder zu meinem Gedichtzyklus ‚Als einer auszog, die Liebe zu suchen‘, ich wünsche viel Spaß beim lesen…

Für Dich

Sehr oft trifft man neue Menschen,
hört sie reden, denkt mit Leid,
schade um die verlorene Zeit,

doch letztes Jahr hast du,
dafür seist du hier gepriesen,
es mir ganz allein bewiesen,

dass man interessante Menschen,
hin und wieder, dann und wann,
kennenlernen kann,

und es ist schön dich zu kennen,
schön, dass es dich gibt,
ich habe mich verliebt,

Lieblingsmensch und Muse,
die Zeit vergeht im Flug,
wir haben davon nie genug,

Am Tag lausch ich deinen Worten,
und Nachts guck ich dir in Ruh,
beim schlafen zu,

ich genieß es mit dir,
will bei dir bleiben,
mir mit dir die Zeit vertreiben,

ich versprech dir auch,
ich werd mich gut betragen
möcht‘ dir hiermit noch was sagen,

damit nähern wir uns,
des Pudels Kern:

ich hab dich so gern!

Gedichte (23)

Liebe ist ein seltsames Spiel

Die Liebe ist ein seltsames Spiel,
man hört und sieht von ihr so viel,
man sucht sie, fühlt sie, will sie halten,
hat Angst man spürt sie bald erkalten,
sie kann so viel geben, so viel nehmen
kann Kräfte bündeln, Menschen lähmen,
Freude bringen, Wege zeigen,
zum Reden bringen wie zum Schweigen.

So viele Lieder über Liebe,
der Wunsch dass sie nur einmal bliebe,
Ratgeber gegen Liebesleid,
Wie vermeid‘ ich bösen Streit?
Damit die Liebe nicht daran zerbricht,
das überstünden die Menschen wohl nicht,
Was wäre das denn für eine traurige Welt,
die keinerlei Liebe mehr enthält,

Liebe, ich hab‘ viel über dich nachgedacht,
und du hast mir viel gebracht,
hast manchmal über mich gewacht,
So manchen Tränenschwall entfacht,
oft die Welt ein Stück schöner gemacht,
so viel tolle Zeit vollbracht

und am Ende weiss ich nur so viel:
die Liebe – ist ein seltsames Spiel

Gedichte (22)

Tag der Arbeit

Der 1.Mai, die Hauptstadt brennt,
Eine Strassenschlacht die sich Demo nennt,

Wer weiss es, warum wir hier demonstrieren?
Ein Feiertag zum Bullen schikanieren?
Steine werfen, Mollis schmeissen,
Sich im Fleisch des Staats verbeissen

Ein politisches Ideal, zum Event verkommen,
Der linke Gedanke längst zerronnen,
Eine Demo, auf der mancher noch die alten Sätze brüllt,
Ein Tag der Arbeit, der kaum noch seinen Zweck erfüllt,

Linke und rechte Gewalt wird schon heute gleichgesetzt,
Von Jahr zu Jahr werden mehr Leute verletzt,
Keine Besinnung zurück zur Politik,
Nur noch Touristen und das Spiel vom Krieg,

Da stehen sie nun aufgestellt,
Kurz bevor der Startschuss fällt,
Polizei und Demonstranten,
Zur Schachpartie der Militanten,

Der schwarze Block zieht los,
Hin zu den uniformierten Reihen,
Wer hier noch weiss wofür er kämpft,
Werfe den ersten Stein.

Gedichte (18)

Ich schreib irgendwie in letzter Zeit deutlich mehr Gedichte als Texte, mal schauen wann sich das wieder ändert. Hier ein weiteres Gedicht aus meinem Urlaub…

Ode an die kleine Stadt

Kleinstadt, auf ein Wort,
ich hab mit dir zu reden,
schon vor Jahren ging ich fort,
wollt hier auf keinen Fall mehr Leben,

Du mit deinen paar Geschäften,
in denen doch niemand verkehrt,
Kneipen, wo jeder kleine Funken Lärm,
schon reicht damit sich wer beschwert

Der Staat braucht nichts zu überwachen,
denn man kann ja gar nichts tun,
und an allen Fenstern stehen Rentner,
die immer gucken, niemals ruhen,

Jeder kennt dich und deine Eltern,
und du kennst seine Eltern auch,
weiß alles, was du je getan,
Datenschutz ist Schall und Rauch

Schöne Natur, noch unverbaut,
Einfach, dörflich, da ist keiner,
Der über den Rand des Tellers schaut,
Und seinen Weg geht auch kaum einer,

Die Dorfzeitung zementiert den Klatsch,
An jeder Ecke wird getratscht,
Nichts passiert, Reporter schreiben,
schon wenn‘s mal einen Frosch zermatscht,

Die gleichen Gesichter in den Kneipen,
Die gleichen Drinks, der gleiche Mist,
Hundert Gespräche die sich gleichen,
Bis wieder Wochenende ist,

Ach, Kleinstadt, wie hab ich dich damals gehasst,
Berge, Natur, die schöne Sicht,
Und auch wenn der Hass langsam verblasst,
Hier bleiben möcht‘ ich nicht.

Gedichte (16)

Hier ein kurzes Gedicht, dessen Wurzeln noch im Sommer 2009 liegen und das mir von damals noch am Herzen liegt.

Steinsäulen

Grau und stumm stehen die Säulen starr auf weichem Grund,
So viel gesehen haben sie, doch tun sie es niemand kund,
Welche Last trugen sie einst, stolz und schön? Und wer hat sie hier aufgestellt?
Schönheit ist stets verflucht zu gehn‘, Verfall bedroht das Bild der Welt,

Aus der Ferne noch stark, aus der Nähe schon alt,
Durch Witterung zerfurcht, sie bieten keinen Halt,
stützen nicht mehr, was einst auf ihnen ruhte,
Stärke ist stets verflucht zu gehn‘, das ist was ich vermute.

Gedichte (12)

Ihr seid das Volk

Sie haben gewählt, meine Damen und Herren, nun treten sie ein,
lehnen sie sich zurück, um 4 Jahre nur noch Zeuge zu sein,
wie, das richtige für sie war diesmal nicht dabei?
Gründen sie doch 2013 ihre eigene Partei!

Schwarz, Gelb, Braun, Grün, Rot, Orange und Violett,
Neoliberal, rechts, links, sozial, hässlich, adrett,
In diesem Brei wird schon jeder was finden,
Wenn Wahlkämpfer sich aalglatt vor der Kamera winden,

Alle reden sie von Krise, gemacht von bösen Banken,
Die Wähler haben wieder ja gesagt, zur Wirtschaft ohne Schranken,
Schwarz-Gelb also – das habt ihr gewählt,
für den Weg aus dieser ach so schweren Zeit, wie man sich erzählt,

Alle Mann nun auf zur nächsten Krise, der Weg ist schon bekannt,
Voll aufs Gas und dankbar mit 180 in die nächste Wand,

Bauen wir ein neues Fundament, mit Schwarz-Gelbem Zement,
ein Schildbürgerstreich von einer Wahl, mit Guido als Aal,
und Angie als Hecht, mir ist jetzt schon schlecht,
Frag mich was in 4 Jahren passiert, ob wieder 16 Jahre Schwarz regiert?

Ich möchte einen formalen Antrag stellen,
Ich bitte darum, das nächste Mal zuerst ein anderes Volk zu wählen,
an diesem hier bin ich verzweifelt, da kann alles geschehen,
Sollen sie doch Kuchen essen, und gar nicht mehr wählen gehen…

Man bekommt kein Fleisch ohne Beilage

Ich bin Studierender. Allein das Wort schon. Was ist aus den guten alten Studenten geworden? Die mit den langen Haaren, zu viel Zeit, zu wenig Geld, dafür voll mit politischen Idealen? Warum darf der bürokratisierte Mensch an der Uni von heute nicht mehr Student heißen. Ist Studierender wirklich geschlechtsneutraler? Ich bin ja an sich ein großer Freund der Gleichberechtigung, aber wenn es um Sprache geht werd‘ ich sensibel. Ich möchte morgens meiner Freundin nicht die Salzstreuerin reichen müssen. Student, das hatte mal was mit Rebellion zu tun, und mit Zeit. Viel Zeit. Mit revolutionärem Gedankengut. Inzwischen ist studieren ein Teil des Business geworden. Wir werden hin gedrechselt, damit wir dann auch gut Kopf voran in den Managerarsch hinein gleiten können. Effizientes Studium, eine traurige Floskel. Nicht umsonst heißt der Bachelor-Abschluss übersetzt Junggeselle. Bleibt ja nicht mehr viel Zeit, sein Leben zu leben, oder in Ruhe zu studieren um sich wirklich vielfältiges Wissen anzueignen, oder Menschen kennenzulernen. Bei uns auf dem Campus hängen ein paar schöne Plakate. „Ich studier Diplom, du Opfer“, steht da drauf. Wahre Worte. Ich hab noch gar nicht gesagt was ich studiere, mag vielleicht dem ein oder anderen aufgefallen sein. Ich studiere ein Fach, das einen nicht gleich zum Mittelpunkt auf Partys macht, muss ich gestehen. Ich bin Informatiker. Wenn ihr euch mal mit einer Frau unterhaltet, sagt diesen Satz mal ohne zu lachen, ihr könnt mir glauben, der Gesichtsausdruck ist es wert. Ich würde sagen, der Blick dürfte dem ähneln, den man bekommt, wenn man ihr mitteilt dass man TBC und Hepatitis B gleichzeitig hat. Irgendwie nicht direkt begeistert. Informatiker, das sind doch diese bleichen, lebensfeindlichen Menschen, die nicht gut mit Frauen können, den ganzen Tag World of Warcraft spielen und sich nur über Dinge unterhalten die normale Menschen nicht verstehen. Das mag ein Klischee sein, aber um ehrlich zu sein umschreibt es viele meiner Kommilitonen nicht allzu schlecht. Mein Unwort des ersten Semesters war deshalb „Linux-Installations-Party“. Ich beschreibe das jetzt nicht genauer, es darf sich jeder selber ausmalen, wie man diese drei Wörter in ein Zimmer kriegen soll. Es war auf jeden Fall kein Synonym für eine Schaumparty mit halbnackten Blondinen.
Interessanterweise haben sich die meisten allgemeinen Studentenklischees ja bis heute gehalten. Zum Beispiel, dass Studenten grundsätzlich kein Geld haben. Wobei ich das teilweise bezweifeln möchte, wenn ich mir den Notebook-Urwald in einer durchschnittlichen Vorlesung bei uns angucke. Gut, viele Informatiker beschränken ihr Restleben ja angeblich auf die Telefonate mit dem Pizzaservice, da hat man dann selbst in Berlin genug Geld für neue Technik. Vielleicht sollte man eine Frauenquote für Informatik einführen, dann würde da bestimmt Leben in die Bude kommen. Allerdings wäre so eine Quote auch nur da eine gute Idee. In Politik und Wirtschaft wäre ich ja mal für eine vollkommene Kompetenzquote zu haben, das würde vermutlich einiges ändern. „Bei gleicher Qualifikation werden Frauen und Behinderte bevorzugt.“ Das ist für mich der diskriminierendste Satz, den ich je in einer Stellenbeschreibung gelesen habe. Ich denke, der bessere gewinnt wäre doch mal eine schöne These. Wobei besser wirklich nur fachlich besser bedeuten sollte, sonst könnte auch das schon wieder diskriminierend werden. Gab es eigentlich irgendwann eine Bewegung für Männerrechte? Sollten die dann nicht Mario Barth verbieten? Oder vielleicht versuchen, technische Studiengänge nach außen hin attraktiver zu gestalten.
Kaum jemand weiß ja zum Beispiel wirklich, was Informatiker so den lieben langen Tag machen. Nur, dass das die mit den Nullen und den Einsen sind. Ich werde das hier auch nicht weiter erklären. Das ist ähnlich wie Sexspielchen mit einer Reitpeitsche. Das mag schön sein, aber definitiv nicht für jedermann, deswegen sollte man auch nicht versuchen anderen die Vorzüge davon zu erklären.

In Anlehnung an den Berliner Bürgermeister bleibt mir da trotz allem nur zu sagen: Ich bin Informatiker, und das ist gut so…

Gedichte (10)

Ein kleiner Tribut an einen Song von Götz Widmann den ich sehr großartig finde.

Meine nächste grosse Liebe – eine lyrische Adaption

Zur Zeit wandere ich solo meiner Wege,
lang ist nichts geschehen,
und wenn ich in Gedanken, Vergangenes erneut durchlebe,
hab ich manchmal Angst ab jetzt bleibt alles stehen,

keine gab mir was ich brauchte,
weil ich nicht wusste, was es war,
während ich mir fortwährend mein Herz verstauchte,
wurde ich dem langsam gewahr,

nun sitze ich hier – verliere mich schier,
wende meinen Blick nach vorn, von der Vergangenheit ab,
und eine Stimme im Kopf sagt mir,
meine ganz ganz große Liebe hab ich noch gar nicht gehabt,

die tollste Frau von allen – ein Traum in sich,
irgendwo da draussen wartet sie auf mich,
ich kenne sie nicht – hab sie nie gesehen,
doch eines Tages wird sie vor mir stehen,
wie sie sich wohl freut, wie sie wohl lacht,
was dieser Traum wohl im Augenblick macht?

ob sie gerade im Park verweilt,
oder zornig ihren Freund anschreit?
ich beneide diesen Freund, falls es einen gibt,
auch wenn ich weiß, dass sie irgendwann mich an seiner Stelle liebt,

ich weiß nicht wie sie küsst, wo sie lebt, was sie tut,
meine nächste große Liebe – sie tut mir sicher gut,
ich werde wissen was ich sage, wenn ich dann vor ihr steh,
hoff dass ich sie nicht in meiner Ignoranz einfach überseh,

ich bin noch nie mit ihr am Engeldamm entlang spaziert,
hab sie nie gesehen, hab sie nie verführt,
bin noch nie des Nachts bei ihr geblieben,
ich weiß nur eins über sie – ich werd sie lieben.

Gedichte (7)

Mal wieder ein aktuelles Gedicht, passend zu aktuellen Umständen….

Hochmut

Nie zuvor war es wie jetzt,
hab mich von Tag zu Tag gehetzt,
Gedanken voll Sehnsucht und Verlangen,
die stetig meine Zeit verschlangen,
es war schön und wird es wieder sein,
doch hier und jetzt gesteh‘ ich ein,

ich fühl mich satt, das erste Mal,
ich spreche nicht von Hungerqualen,
nein, will sagen ich bin satt in mir,
satt in meiner Lust nach ihr,
nach all den Frauen und auch dir,
brauch keine Beziehung, keine Wärme,
alles wofür ich sonst so schwärme,
brauch dich nicht an meiner Seite,
wenn ich die Tage vor- und nachbereite,
nicht dass ich nun abschwören will
nichts liegt so fern, das Leben steht nie still,
morgen schon kann alles wieder anders sein,
doch hier und heute bin ich satt, ruhig und allein,

kein Gefühl von Einsamkeit,
kein ‚ach, wenn doch nur…‘ das in mir schreit,
nur ich, mein Leben, meine Ziele,
und meine Rollen die ich spiele,
keine Lust auf mehr und keine Gier,
bin satt – mein Herz ruht tief in mir

In eigener Sache

Ich wollte nur kurz mitteilen, dass der Blog ab jetzt unter www.larrydevito.de zu erreichen ist. Ich hab vor in nächster Zeit wieder mehr zu schreiben, hoffentlich kann ich’s auch umsetzen.
Ich wünsche einen schönen Tag

Larry

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