Gedichte (140)

Die drei Jahreszeiten
Noch nicht lange ist es her
Da stöhnten viele Leute
Über die Hitze mehr und mehr
Auch wenn sich mancher freute
Dann kam der doofe Herbst schon wieder
Massig Regen ging darnieder
Auch da wurde sich vermehrt
Übers Wetter gern beschwert
Und nun, da schlottern sie vor Kälte
Und ärgern sich über das Wetter
Das zuverlässig sich einstellte
So wie stets zur Winterzeit
Ich höre zu und voll Verdruss
Finde ich nur zu dem Schluss:
Der Deutsche, der kennt Wettersorten
hier und allerorten
nur von dreierlei Gestalt:
Es ist zu warm, es ist zu kalt
Oder zu nass für ihn alsbald

Gedichte (139)

Im Kreuzverhör

Warum wir hier sind, fragst du dich?
Warum wir dich befragen?
Zur Sicherheit, versteht sich
Also kein Grund, zu klagen
Nun, es ist ja schon verdächtig,
wie du da sitzt und bangst
Denn wer nichts zu verbergen hat
Der hat auch keine Angst
Und gestern erst, im Edeka
Hast dudu ungewöhnlich oft ganz sacht
Nach Kameras geguckt, das war
Als fühltest du dich überwacht
Weshalb googlest du nach den Systemen
Die dich vor Verfolgern schützen?
Ich muss dir da die Hoffnung nehmen
Die werden dir nicht sehr viel nützen
Nun es ist schon verdächtig
Dass einen Anwalt du verlangst
Denn wer nichts zu verbergen hat
Der hat auch keine Angst
Ein unbescholtener Bürger, der
Verschlüsselt keine Daten
Dann haben wir keinen Zugriff mehr
Davon ist schwer abzuraten
Was bist du? Nazi? Terrorist?
Wie? Nur auf Sicherheit bedacht?
Ach, hör doch auf mit diesem Mist
Nein, du wirst nicht „überwacht“
Es geht um deine Sicherheit
Das darfst du nie vergessen
Ist ja wohl keine Kleinigkeit
Wir kümmern uns nur angemessen

Jack Rodman – der ganzen Wahrheit erster Teil (1)

Einen wunderschönen guten Abend,

ich habe es mir spaßeshalber zur Aufgabe gemacht meinem Debütroman „Jack Rodman – die ganze Wahrheit“ von nun an Stück für Stück in Gedichtform umzuschreiben. Eine Art Fortsetzungsgedicht also. Diejenigen von euch, die gestern beim Dichtungsring waren, haben die Premiere dieses Versuchs erlebt. Hier gibt es den Anfang nochmal niedergeschrieben. Ab jetzt gibt es zu jedem Dichtungsring einen neuen Abschnitt, es kann sich bis zur Fertigstellung also nur um Jahre handeln.
Ich wünsche euch eine wunderbare Weihnachtszeit,

Viele Grüße,
Arno / Larry

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Jack Rodman – der ganzen Wahrheit erster Teil
Ein jähes Klingeln ist zu hören
Der Mann, er hebt die Lider,
Wer wagt es, ihn im Schlaf zu stören?
Oh, er erkennt sie wieder
Die Wohnung die sein eigen ist
Langsam nur kommt er auf Trab
Erhebt sich müde, matt und trist
Nun schaltet er den Wecker ab
Die Freundin schläft im Bette noch
Die Augen rot von Tränen
So lang lief es jetzt so gut – und doch
Man sollte sich nie sicher wähnen
Sein Job, die Wohnung – alles stört
Mit ihr war nicht zu scherzen
Sie hat den Wecker nicht gehört
Die Dame seines Herzens
Den Schlafanzug, den zieht er aus
Und faltet ihn, muss Ordnung machen
Auf einem Fach im Schrank steht „Dienstag“ – draus
Holt er seine Anzieh-Sachen

Gedichte (138)

Einen wunderschönen guten Tag,

ein kleines Gedicht, das ich beim letzten Dichtungsring vorgetragen habe. Der Versuch mich selbst an die Dinge zu erinnern, die mich glücklich machen.
Ich wünsche euch einen schönen und selbstverfreilich glücklichen Resttag,

Liebe Grüße
Arno / Larry

—-

Was glücklich macht

Das Lächeln meines Kindes
Nach einer ruhigen Nacht
Der Blick in die Morgensonne
Ist man gerade aufgewacht

Eine feine Lieblingsspeise
Dampft in ihrer ganzen Pracht
Ein Tag der sanft vergeht
Vorbeischleicht mit Bedacht

Ein kühles Bier am Abend
Vom Kühlschrank gut bewacht
Der Rhythmus der Musik
Der Stimmungen entfacht

Eine schöne Zeile
Ganz plötzlich erdacht
Ein stimmungsvoller Text
In kurzer Zeit vollbracht

Das alles vereint
Ist was mich glücklich macht

Gedichte (137)

Einen wunderschönen guten Tag,

es war eine etwas längere Pause, aber sowas kommt in den besten Familien vor, wie man so schön sagt. Ich hoffe ihr habt eine schöne Zeit. Das folgende Gedicht war eine Art Auftragsarbeit für den letzten Dichtungsring, eine Aufgabe die Matthias Niklas und ich uns aus einer Laune heraus gestellt haben. Hier also die (leicht gekürzte) Fassung.
Ich wünsche euch eine schöne Zeit,

Liebe Grüße
Arno / Larry

Moderne Komplimente

Wärst du eine Facebook-Seite – dann würde ich dich liken
Dich lieben und ehren, bis unsere Server streiken

Dein Aussehen genießen, deine Privatsphäre erkunden
Auf dir verweilen, Tag für Tag so manche Stunden

Dich nicht teilen sondern stets für mich behalten
Und bis zum letzten Post verwalten

Gedichte (136)

Relativ schwer

Die Lungen werden enger
Die Luft zum Atmen fehlt
Atemzug um Atemzug
Der meinen Brustkorb quält

Werden die Schmerzen größer
Die Panik baut sich auf
Die Bewegungen nervöser
Angst vor dem weiteren Verlauf

Der Versuch fällt schwer
Alles zu relativieren
Der eigene Körper ist viel näher
Als fremdes Leid bei Mensch und Tieren

Hungersnöte, Weltschmerz, Krieg
Und die Sorgen anderer Leute
Gier, die statt Sozialem siegt
Allzu oft im Hier und Heute

An all das will ich denken
Doch er fällt wahnsinnig schwer
Der Versuch mich abzulenken
Die Lungen quälen allzu sehr

Und so muss ich mit ernstem Herzen
In aller Ehrlichkeit gestehen
Was kümmert mich das Weltgeschehen?
Ich will nur atmen ohne Schmerzen
Und langfristige Hoffnung sehen

Gedichte (135)

LyrikPlag

Es war dereinst mal ein Poet
Der grübelte im Stillen
Wie Autorenruhm entsteht
Er war getrieben von dem Willen

Feine Zeilen zu verfassen
Mit den Großen sich zu messen
Sich fröhlich inspirieren lassen
Und notfalls dafür zu vergessen

Wem genau der Text gehört
Man könnte sich da ja bedienen
Ist zwar ein wenig unerhört
Ein böses Spiel mit guten Mienen

Wie fest gemauert in der Erde
Steht er da und starrt gebannt
Heut noch soll es lyrisch werden
Gefällig und ganz schnell zur Hand

Er grübelt so spät bei Nacht und Wind
Welche Autoren zitierenswert sind

Und kurz und gut und jedenfalls
Und ganz im Allgemeinen
Der Dichter, der fand leider als
Er plagiieren wollte, keinen

„Gott sei Dank! Schon ist’s vorbei
mit der Übeltäterei!!“
Und so folgte der Durchbruch dann doch leider nicht
Und die Moral von der Geschicht?

Wer jetzt keinen Text hat, der schreibt keinen mehr
Wer jetzt nicht berühmt ist, der wird es auch bleiben
Wird wachen, lesen, sich Schnaps einverleiben
Und auf ewig an Sätzen wie diesen rumschreiben

Gedichte (134)

Schöpferglück

Einsam ist es oft, zu Schreiben
Mit Ideen schwanger gehen
Sie aus dem Hirn aufs Blatt zu treiben
Wachsen und entstehen sehen

Sind sie dann in voller Pracht
Schlussendlich aufs Blatt gebracht

Regt in der Autorenbrust
Sich Schöpferglück biblischer Maße
Freude und die starke Lust
Es jedem Menschen auf der Straße

Einzeln lauthals vorzutragen
Doch würde mancher mich verklagen

Da nicht jeder Lyrik mag
Egal wie episch oder schlicht
Da Erinnerung finster nagt
An Folter im Deutschunterricht

Was hat der Autor sich gedacht?
Warum hat er’s grad so gemacht?

Und so behalte ich’s für mich
Bleibe fern der vollen Straße
Verbreite meine Lyrik nicht
In allzu nervtötendem Maße

Schreib Gedichte zuhauf
Über Schuld oder Sühne
Und hebe sie mir alle auf
Für meine Lyrik-Lesebühne

Gedichte (132)

Eine Ode an Ikea

Oh welch großer blauer Tempel
Hier so vielerorts präsent
Voller Möbel, voller Krempel
Durch dessen Gänge niemand rennt

Bis hin zu den Kassendamen
Wird hier geschlendert und geguckt
Da ein schöner Bilderrahmen
Hier ein kleines Kind, das spuckt

Egal wie kurz die Einkaufsliste
Wie wenig man auch kaufen will
Nach zwei, drei Stunden endlich biste
Am Auto – vollgepackt mit Müll

Zwar auch was du kaufen wolltest
Doch obendrauf gesellen sich
Gläser, Tassen, kleine Boxen
Und Teelichter noch zusätzlich

Erschöpft langst du zuhause an
Und schwörst dir nie zurückzukehren
Doch der Wille hält nicht lang
Kannst nicht ewig dich erwehren
Wirst bald den blauen Tempelbau
Erneut mit Einkaufslust beehren

Gedichte (131)

Einen wunderschönen guten Tag,

es sind recht vollgepackte Zeiten momentan, aber sie machen unglaublich Spaß. Das nächste Update von „Hinter verschlossenen Türen“ steht zaghaft hinter dem Vorhang und traut sich noch nicht so recht raus, aber ich denke, es wird bald soweit sein. Bis dahin gibt es ein paar Veranstaltungsankündigungen, eine vage Andeutung und die Texte vom letzten Dichtungsring.

– Am 27.04. feiere ich zusammen mit Hans Sølo und einigen musikalischen Gästen den Release unserer gemeinsamen EP im KussKuss in Neukölln. Es hat eine ganze Weile gedauert, und ist dafür umso schöner geworden, dieses Projekt. Hans hat mehrere meiner Texte (die ich auch eingesprochen habe) vertont. Ist eine großartige Art, Lyrik wahrzunehmen, mit Musik im Hintergrund. Leicht abgewandelte Versionen werden wir an dem Abend auch darbieten. Hans wird zusätzlich seine Songs spielen, ich lese alte und neue Texte und ein paar Auszüge aus meinem Roman. Wir würden uns sehr freuen wenn ihr kommt. Hier gibt es noch mehr Infos dazu.
– Am 07.05. ist der nächste Dichtungsring, mit Matthias Niklas, Sascha Delitzscher, Theresa Rath, Hans Sølo und meiner Dichterigkeit im Laika in Neukölln. Beginn ist wie immer so ungefähr 19:30 Uhr und der Eintritt ist frei.

Nun zur vagen Andeutung: Ich habe im vergangenen Jahr eine Menge neue Texte geschrieben, von denen kein einziger seinen Weg hier auf den Blog gefunden hat. Wer mich in letzter Zeit live gesehen hat, wird auch schon den ein oder anderen davon kennen. Es wird mein erster Konzept-Lyrik-Band und ich freue mich schon darauf. Er wird irgendwann in den nächsten Monaten bei Periplaneta erscheinen, nähere Infos und ein bisschen mehr Details gibt es hier, sobald ich welche habe.

Allerbeste Grüße,
Arno / Larry

Heimatversuch

Wenn man eine Kneipe betritt
der Barmann
die zwei Gestalten
die da eintreten
erkennt
dank der zahlreichen Nächte
die sie hier trinkenderweise überlebt haben
und wenn der Barmann dann
wortlos
und mit fragendem Blick
zwei Gläser hochhält
und auf ein kurzes Nicken hin anfängt
diese mit feinstem Fassbier zu füllen

Dann hat man ein Gefühl davon
was Heimat ist