Gedichte (192) – Der traurigste Superheld der Welt

Der traurigste Superheld der Welt

Jochen ist ein Superheld
Und doch ist er sehr traurig
Er ist sehr stark und hat viel Geld
Von Paderborn bis Aurich

Keiner ist so stark wie er
Und er kann auch noch fliegen
Ist Stahl auch noch so dick und schwer
Er kann ihn verbiegen

Doch Jochen schläft viel, tut nur wenig
Lässt Hilferufe oft verhallen
Mancher wünscht ihn gar zum König
Er will nicht mal die Fäuste ballen

Er kommt kaum noch aus dem Bett
Hat keine Freude mehr am Job
An Ehrung oder Staatsbankett
Gibt’s dafür Gründe? Na, und ob!

Weit und breit gibt’s keine Schurken
Niemand kann sich mit ihm messen
Nix wie im Film, alles nur Gurken
Die ihn nicht die Bohne stressen

Ob Mafioso, Taschendieb
Wen er will, den fängt er gleich
Macht sie platt mit einem Hieb
Nicht gerade spannungsreich

Was soll er sich die Mühe machen?
Er kann ja doch nur Fliegen fangen
Ein paar Mal leicht heroisch lachen
Während sie in den Knast gelangen

Es ist doch alles purer Hohn
Sein dummes Dasein hier auf Erden
Länger grübelt er jetzt schon
Ein Superschurke selbst zu werden

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