Gedichte (147) – Manchmal

Manchmal

Ob drinnen, draussen, ob am Tresen
Bin stets ein friedliebendes Wesen
Starte keine Schlägereien
Kann viel vergeben und verzeihen

Doch manchmal… manchmal träume ich
Zum Beispiel drängelt jemand mich
Hektisch bis zum Herzinfarkt
Zur Seite hier im Supermarkt
Gäb ich ihm gern nen Nackenschlag
Ich ging vorbei, sag guten Tag
Und tret noch gegens Schienenbein
Da prägt sich Höflichkeit leicht ein
Und wenn mir wer die Vorfahrt nimmt
Wird der ganz freundlich und bestimmt
Mit dem Kopf ins Klo gesteckt
Was große Freude mir bezweckt

Lässt der Nachbar stundenlang seinen blöden Köter kläffen
Soll ihn der Blitz beim Scheissen treffen
Wer im S-Bahn-Ausgang steht
Und tunlichst nicht zur Seite geht
Dem reiss ich unter viel Applaus
Jedes Kopfhaar einzeln aus
und urinier ihm in sein Bier
um ihn dafür abzustrafen

Da erwacht das Tier in mir
Und legt sich auch gleich wieder Schlafen
Zu all den anderen Träumereien
Und kichert leise:

Lass es sein.

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