Gedichte (38)

Wir

Ich – ich liege
Infusionen die ich kriege
laufen mir in meinen Arm
wie so oft ist mir zu warm
um mich herum hängt in der Luft
Desinfektionsmittelduft
lieg auf meinem Bett und lerne
Gedanken schweifen in die Ferne

Du – du fehlst,
wie du mir von deinem Tag erzählst
Stunden bei mir sitzen bleibst
mir die lange Zeit vertreibst
ich hoffe du suchst nie das Weite
du tolle Frau an meiner Seite
mein‘ es auch ernst, wenn ich dir sag
ich bin so froh dass ich dich hab

Er – er grollte
weil er wieder heimwärts wollte
hat zu seiner Form gefunden
wartete heute nur noch Stunden
lang aufs Papier seiner Entlassung
dennoch, er trug es mit Fassung
und ging, wie könnt‘ es anders sein
nach Haus zu Frau und Töchterlein

Sie – sie schieben
von Arbeitsstreß vorangetrieben
Betten über die Station
Jahrelang geht das wohl schon
angestrengt, unterbesetzt
wirken permanent gehetzt
voll Arbeitskraft und ihrem Streben
sie halten die Station am Leben

Es – es endet
bald werde ich heimgesendet
man sagt wohl besser, werd‘ entlassen
kann es immernoch kaum fassen
bin quasi wieder quietschfidel
froh dass ich mich nicht mehr quäl‘
und lass‘ es euch im Paarreim wissen
ich werde das hier wohl nicht vermissen

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