Herbstgewitter – Radiosendung (1)

Einen wunderschönen guten Tag,

für die Liedermacher-Plattform Ein Achtel Lorbeerblatt, für deren Entstehen sich mein geschätzter Verlagskollege David Wonschewski verantwortlich zeigt, hatte ich vor kurzem das Vergnügen für deren Reihe „Herbstgewitter“ eine Radiosendung mit meinen Lieblings-Liedermacher-Songs aufzunehmen und auch zu moderieren. Ich würde mich freuen, wenn sie der eine oder andere von euch anhört. Mit dabei ist natürlich Jack Rodman, aber beispielsweise auch Hans Sølo, Fredl Fesl, Friedemann Weise und Jan Koch sind zu hören.

Hier der Link dazu:
http://einachtellorbeerblatt.wordpress.com/2014/04/14/herbstgewitter-482014-die-radiosendung-rund-um-liedermacher-chansonniers/

Ich wünsche euch eine schöne Zeit,
Viele Grüße,

Arno

Gedichte (146) – Größer werden

Guten Tag,

seitdem mein aktueller Gedichtband „BABYPOesie“ fertig ist, schreibe ich erstaunlicherweise nicht mehr so oft Texte über meinen Sohn, aber ab und an kommt es dann doch vor. So eben auch für den letzten Dichtungsring.

Ich wünsche euch viel Vergnügen damit,

Arno

Größer werden

Er reift heran, der junge Mann
Kommt an manches nun schon dran
Von dem ich dacht‘ es wär gesichert
Papa guckt blöd, Söhnchen kichert

Die DVDs fehlen im Regal
Das Mehl, das ist im Flur verteilt
Und drin gewälzt liegt Mamas Schal
Der junge Mann hat sich beeilt

Das Klopapier ist abgerollt
Der Geschirrspüler spült leer
Papa grinst nur ungewollt
Und richtet’s alles wieder her

Gedichte (145) – Wunschdenken

Wunschdenken

Ich wünsche mir ein Land
Mit Politik, die wortgewandt
Klipp und klar die Meinung sagt
Wenn wer zu einem Thema fragt

Deutlich, möglichst unverschwurbelt
Inhalt, der den Geist ankurbelt
Bisher bleibt der Wunsch unerfüllt
Jede Rede ist umhüllt

Von geistesleeren Phrasenblasen
Verbal erzeugtem Vakuum
Mit Wolkenschlössern drum herum

Ich wünsch mir, dass sie wer zersticht
Und frag mich – warum mach ich’s nicht?

Gedichte (144) – Weitergehen

Weitergehen

Abends vor dem Schlafengehen
Es ist jetzt so kurz vor zehn
Bleibe ich nachdenklich stehen
Wie soll es nur weitergehen?

Das Kind hält mich des Nächtens wach
Ich arbeite dazu am Tach
Und schreibe Bücher, trete auf
Lese vor und das zuhauf
Fürs Kind und gern auch auf der Bühne
Bringt Frohsinn und nur wenig Sühne

Zu wenig Schlaf und Ruhezeiten
Lass vorbei mein Leben gleiten
Bild für Bild passiert’s die Sicht
Und denk:
Na, schlecht ist es doch wahrlich nicht
Anstrengend, dafür sehr schön
So wird’s wohl auch weitergehen

Es geht halt weiter wie’s das tut
Und so ist es schließlich auch gut

Gedichte (143) – Jobsuche

Jobsuche

Es scheint so langsam ernst zu werden
Bekannte, Freunde, ganze Herden
Vollenden nun ihr Studium
Sie sorgen sich nun schwer darum

Wie soll es nur weitergehen?
Was ist am Horizont zu sehen?

Manche haben Zeug studiert
Für das gar kein Job existiert

Wie soll es nur weitergehen?
Wohin soll der Wind sich drehen?

Ob Praktikum, Job, Taxifahren
Sie bewerben sich in Scharen
Um das Richtige zu finden
Berufsanfangs-gemäßes Schinden

Bei manchem ist die Aussicht trist
Ich seh entspannt von fern das Treiben
Auch wenn mein Studium fertig ist
Darf ich noch an der Uni bleiben

Jack Rodman – der ganzen Wahrheit erster Teil (4)

Hallo zusammen,

beim letzten Dichtungsring habe ich der Gedichtfassung meines Romans „Jack Rodman – die ganze Wahrheit“ ein wenig vorgegriffen, weil ich gerne ein Mini-Live-Hörspiel mit verteilten Rollen machen wollte. Das haben wir dann auch gemacht. Da dafür eine passende Szene nötig war, bin ich in der Handlung ein wenig gesprungen und nenne diesen Teil jetzt mal Teil 4. Teil 3 wird insofern dann beim nächsten Mal nachgereicht.

Habt eine schöne Zeit,

Arno / Larry

Jack Rodman – (4)

Der nächste Tag und früher Morgen
Sven fährt los zur Arbeitsstelle
Ohne Kummer, ohne Sorgen
Dafür mit stolzem Brustgeschwelle

Schließlich darf jetzt Chef er sein
Zumindest erstmal temporär
Er biegt auf seinen Parkplatz ein
Freut sich seines Lebens sehr

Da bemerkt er Polizisten
Zwei an der Zahl, mit ernstem Blick
Ja mit ganz schön angepissten
Mienen blicken sie zurück

Der eine sagt „Ich heiße Schneider
Und Brinck heißt mein Kollege dort“
Die Blicke stimmen Sven nicht heiter
Er stellt sich vor, sie fahren fort

„Wo ist denn ihr Chef geblieben?“
Fragt ihn Schneider streitbereit
Sven entgegnet ganz entschieden
Er vertrete ihn derzeit

Solang in Griechenland er sei
Die Herren wechseln einen Blick
Und Brinck sagt ehrlich und ganz frei
„Tja, der kommt nicht mehr zurück“

„Geld veruntreut hat der Mann“
Und Sven antwortet schockiert „So so,
Weiß nicht was ich da tun kann“
Sie gehen gemeinsam ins Büro

Klar ist der Chef nicht zu erreichen
Sven hat sich in ihm verschätzt
Geht nicht ans Handy und dergleichen
Sven ist vollkommen entsetzt

Die Polizisten ziehen von dannen
Der Firmenboss ruft an und spricht
Er sagt „Erzählen sie’s allen Mannen
Wir machen die Filiale dicht!“

Auf dem Nachhausweg ist die Laune
Alles andere als famos
Sven fühlt sich wie ne Trockenpflaume
Seinen Job, den ist er los

Was wird bloß seine Freundin sagen,
Die grad eh recht zickig ist
Wenn er versucht sein Leid zu klagen
„Ach, das ist doch alles Mist.“

Er beschließt ihr was zu kochen
Will sie gern versöhnlich stimmen
Tintenfisch und Stachelrochen?
„Nee, Pasta reicht“, denkt er von Sinnen

Er fürchtet sich so vor dem Streit
Der Tag verwirrt ihn immer noch
Beim Kochen fehlt ne Winzigkeit
Vom Rezept – wie ging das noch?

„Ich werf schnell ihren Laptop an,
Der hier in der Küche steht“
Er denkt er darf da schon mal dran
„Ich schau auch, dass es ganz schnell geht“

Prompt kommt eine E-Mail an
Der Mund, der bleibt Sven offen stehen
Sie kommt von einem fremden Mann
Auf einem Bild ist da zu sehen

Wie seine Freundin fremd verkehrt
Entsetzen ihm das Bild beschert
Und Sven entfährt es da ganz schlicht
„Also so geht das ja nicht.“

Völlig entsetzt starrt er darauf
Das Unheil nimmt prompt seinen Lauf.

Dies und das…

Einen wunderschönen guten Abend zusammen,

es gibt nicht viel neues zu berichten, aber ein paar schöne Kleinigkeiten. Ich überarbeite im Augenblick meinen zweiten Roman und hoffe ihn in den nächsten Monaten abgeben zu können. Die Rubrik Referenzen meiner Homepage habe ich um Details zu „Hinter verschlossenen Türen“ erweitert und die Termine aktualisiert. Im Sommer gibt es ein paar Auftritte auf der Dachterrasse des CVJM in Schöneberg zu denen bald weitere Details folgen.
Ansonsten ist am 08.04. der nächste Dichtungsring im Laika. Wie immer würde ich mich sehr über euer kommen freuen.

Habt eine schöne Zeit bis dahin,
Arno

Jack Rodman – der ganzen Wahrheit erster Teil (2)

Hallo zusammen,

hier ein weiterer Teil meines Versuchs, aus meinem ersten Roman „Jack Rodman – die ganze Wahrheit“ ein Gedicht zu basteln.
Viel Vergnügen damit!

Liebe Grüße,
Arno


Jack Rodman – (2)
Schnell angezogen, frisch gemacht
Zum Auto raus in aller Eile
Betrachtet rundherum die Pracht
Ein Augenblick, der kurz verweile
Keine Ghettoblaster röhren
Keine Nachbarn die hier feiern
Keine Übermuttis stören
Keine Betrunkenen die rheiern
So lange lebt er nun schon hier
Seit seiner Eltern Unfalltod
Sie hinterließen ihn schockiert
Doch ohne finanzielle Not
Er kehrt ins hier und jetzt zurück
Fährt los zur Arbeit eiliig
Auch wenn die Stimmung tief bedrückt
Pünktlichkeit, die ist ihm heilig
Im Autoradio erklingt
Musik, die er geschrieben
Er hört wie seine Stimme singt
Erfolg ist leider ausgeblieben
So spielt und singt er nur für sich
Schreibt und nimmt die Lieder auf
Schafft liebevoll und schwerst gründlich
In seinem Keller Songs zuhauf

Gedichte (142)


Stubenkoller

 
 
Ich sitze hier und kann nicht anders
Ich sitze hier und kann nicht raus
Im Fernseher quatscht Lilo Wanders
Und ich schalte ihn nicht aus
 
Ich genese temporeich
Einer müden Schnecke gleich
Halt‘ mich fern von jedem Tresen
Alle Bücher sind gelesen
Alle Filme sind gesehen
Nicht mal den Rasen darf ich mähen
Muss mich schonen und verdrießen
Kann höchstens mal Blumen gießen
 
Ein so gar nicht wundervoller
Schwer nerviger Stubenkoller
Hat von mir Besitz ergriffen
Und ungekämmt und ungeschliffen
Sitze ich hier doof zuhaus‘
Und kann und darf leider nicht raus
 
Das Fernsehen kaum zu ertragen
Essen schlägt mir auf den Magen
Gesellschaft stärkt des Kopfes Schmerzen
Mir steht die Laune nicht nach Scherzen
 
Und so heißt es weiter warten
Bis die Abwehrkräfte starten
Die Viren sind schwer totzukriegen
Doch wird mein Körper sicher siegen
Inzwischen soll mein Geist verstummen
Lass vom Fernsehen mich verdummen
Vielleicht gelingt’s mir währenddessen
Den Stubenkoller zu vergessen

Hinter verschlossenen Türen (10)

Einen wunderschönen guten Tag,

ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr! Es war ein arbeitsreiches Jahr für mich und ich vermute, 2014 wird ebenso arbeitsreich und dabei hoffentlich ebenso schön werden.  Nachdem ich es lange immer wieder verschoben habe, ist nun meine Erzählung „Hinter verschlossenen Türen“ endlich fertig und online und ich würde mich sehr freuen wenn sie der eine oder andere von euch liest. Dies könnt ihr entweder über den Blog tun, beispielsweise indem ihr auf diesen Link klickt. Dadurch werden euch die 10 Kapitel als Blog-Posts angezeigt, allerdings ist dabei das erste Kapitel der unterste Post und so weiter. Eine weitere Möglichkeit ist, die Erzählung als PDF zu lesen . Falls ihr andere Formate zusätzlich wünscht sagt Bescheid, ich sehe was ich tun kann. 2014 wird es hoffentlich meinen nächsten Roman geben und natürlich auch immer wieder Gedichte und Geschichten. Zu „Dem Ende entgegen“ und „Hinter verschlossenen Türen“ wird es auch noch einen dritten Teil geben, sobald ich genaueres weiß sage ich euch Bescheid.

Mit den allerbesten Grüßen,
Arno / Larry

Hinter verschlossenen Türen – PDF

10.  Kapitel

Als Peter das Schließfach öffnete, entfuhr ihm ein kurzes Lachen. Das Kopfgeld für Adamo und Alessio lag in dicken Bündeln von Banknoten aufgestapelt. Er untersuchte jedes Bündel einzeln auf Wanzen und packte es dann in den Rucksack, den er vor wenigen Minuten hier im Hauptbahnhof erstanden hatte. Er fand keine einzige. Draußen auf der Straße wartete Lisa-Marie in einem schwarzen VW Golf 8. Sie küssten sich als er einstieg, ihr den Rucksack zuwarf und das Auto in Bewegung setzte.
»Gab es noch irgendwelche Probleme?«, fragte Peter. Sie schüttelte den Kopf, während sie staunend das Geld im Rucksack untersuchte. »Alles ruhig seit ich aus der Uni raus bin. Was ist bei euch passiert?«
Peter erzählte ihr von Lewandowskis Tod und seine Stimme zitterte dabei.
»Ich schätze«, sagte er, als seine Erzählung bei seiner Flucht angelangt war, »Fluffy wurde eingeschleust um Informationen zu sammeln und zuzugreifen, sobald er Beweise hatte.«
»Aber ihr habt doch keine Signale gefunden, die von ihm ausgingen, als ihr ihn untersucht habt, oder?«
Peter zuckte mit den Schultern.
»Vielleicht war die Technik besser als unsere. Ich halte es aber für wahrscheinlicher, dass er einfach nur ein initiales Programm hatte und das abgearbeitet hat, ohne frische Instruktionen. Die Cops haben geahnt, dass bald ein großes Ding steigen würde und einen Spieler in Aktion gebracht, der uns helfen würde, bis der Job durch war, um uns dann auffliegen zu lassen. Es war abzusehen was Adamo tun würde, wenn er einen AS1 in die Finger kriegen konnte.«
»Und warum dann zusätzlich der Deal mit dir? Das passt doch nicht zusammen.«
»Ich kann es mir nur so erklären«, sagte Peter nachdenklich, »dass sie keinen Kontakt mehr mit Fluffy hatten nach Beginn seiner Mission. Was ich ihnen vorgeschlagen habe, war zu interessant um Nein zu sagen. Eine Möglichkeit, an die großen Fische zu kommen, statt nur immer wieder die kleinen abzufangen.«

Peter lenkte den Wagen auf die Autobahn. Lisa-Marie hing ihren Gedanken nach. Peter hatte sie bei weitem nicht in alles eingeweiht. Um sie oder um sich zu schützen? Das wusste sie nicht, aber sie wusste, dass sie ihm vertraute.
»Aber wozu die ganze Nummer überhaupt?«
Die Frage geisterte seit Tagen durch ihren Kopf, doch sie hatte sich nicht getraut sie zu stellen. »Das Kopfgeld hättest du doch auch so haben können, oder?«
»Es ging nicht nur darum. Klar hätte ich sie einfach ausliefern können, aber wir wollten an das ran, was auf dem Chip des M-Droid gespeichert war. Richtig eingesetzt ist das derzeit die beste Spionage-Software der Welt. Lewandowski hätte damit einiges anfangen können. Jetzt müssen wir sehen, was damit passiert.«
»Aber du hast doch gesagt, den Chip hast du Adamo gegeben, kurz bevor er verhaftet wurde?«
Peter lachte leise. »Ja, das schon. Aber bei meiner Flucht aus der Uni habe ich den Chip draußen an Justus übergeben. Der hat ihn ausgelesen und ihn mir kurz vor der Übergabe wieder zugesteckt. Als betrunkener Feierwütiger kostümiert, falls einer der Brüder im falschen Moment hinsehen und ihn erkennen sollte.«
Lisa-Marie rauchte der Kopf. »Aber wieso hast du ihnen Justus überhaupt vorgestellt? Er hätte doch genauso gut unbekannt bleiben können.«
»Er musste wissen, mit wem er es zu tun hatte und wer alles dazugehört. Das war der einfachste Weg.«
Vor dem Fenster zog das beschauliche Grün Brandenburgs vorbei. Der Golf machte es nötig, dass man von Hand schaltete und selbst beschleunigte und bremste. Er hatte weder einen Bordcomputer noch ein Navigationssystem, deswegen hatte Peter ihn ausgesucht. Solche alten Autos waren schwerer aufzuspüren. Skinny hatte den Wagen besorgt, nachdem Peter auf freien Fuß gekommen war, zur Reserve.

»Und wo fahren wir jetzt hin?«, fragte Lisa-Marie unsicher.
»Ich habe für uns eine Wohnung in einem kleinen Dorf in Brandenburg besorgt. Es nennt sich Brieskau-Finkenwalde und ist recht abgeschieden. Dort bleiben wir bis Gras über die Sache gewachsen ist. Justus kommt auch dorthin. Mit den Chips sollte es uns möglich sein, uns in Zukunft auf Datendiebstahl zu spezialisieren. Ich will nicht mehr vor Ort sein müssen.«
Er legte seine Hand auf ihr Knie und versuchte sein angeschlagenes Nervenkostüm zu beruhigen. Sie waren zusammen, sie hatten genug Geld um lange Zeit ohne Jobs auszukommen und der Mikrochip dürfte sich hoffentlich als nützlich für ihre weiteren Planungen erweisen.
Nach einer weiteren halben Stunde bog er nach Brieskau-Finkenwalde ein. Es war ein kleiner Ort, bei dem nur noch wenige Häuser intakt waren. Überall waren Ruinen zu sehen. Hier würde sie niemand stören. Sie überquerten den Dorfplatz. Irritiert betrachteten die beiden die Überreste einer zerstörten alten Statue, die verwittert die Mitte des Platzes zierte. Es war nicht mehr zu erkennen wen oder was sie einst dargestellt hatte. Die Straße, in der ihre Wohnung lag, bestand nur aus zwei Häusern. Peter holte wie vereinbart im Erdgeschoss den Schlüssel ab, dann gingen sie in den ersten Stock zu der Wohnung, die für die nächsten Monate ihr Zuhause sein sollte. Sie traten ein und verschlossen vorsichtig die Tür hinter sich. Peter umarmte Lisa-Marie innig. Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit schlich sich ein kleines Lächeln in sein Gesicht. Es würde schon alles gut werden.