Gedichte (171) – Liebe ist

Liebe ist

Liebe ist wie ein Posaunist in C-Dur
Liebe ist wie eine CD von Pur

Liebe ist wie ein Veilchen am Wegesrand
Oder am Auge weil man jemand im Wege stand

Liebe ist wie ein Honigkuchenpferd
Liebe ist wie die Hitze am Herd

Liebe ist wie ein Buchrücken
Wie draußen im Sommer Frühstücken

Liebe ist wie vier Kilo Federn
Liebe ist wie Jonglieren auf Rädern

Liebe ist wie ein Obstsalat
Liebe ist wie eine Regionalexpressfahrt

Liebe ist wie ein Tierversuch
Liebe ist wie ein sehr gutes Buch

Liebe ist manchmal toll, manchmal Mist
Doch Liebe ist eins – und wird es auch bleiben:

Schwer zu beschreiben.

Gedichte (146) – Größer werden

Guten Tag,

seitdem mein aktueller Gedichtband „BABYPOesie“ fertig ist, schreibe ich erstaunlicherweise nicht mehr so oft Texte über meinen Sohn, aber ab und an kommt es dann doch vor. So eben auch für den letzten Dichtungsring.

Ich wünsche euch viel Vergnügen damit,

Arno

Größer werden

Er reift heran, der junge Mann
Kommt an manches nun schon dran
Von dem ich dacht‘ es wär gesichert
Papa guckt blöd, Söhnchen kichert

Die DVDs fehlen im Regal
Das Mehl, das ist im Flur verteilt
Und drin gewälzt liegt Mamas Schal
Der junge Mann hat sich beeilt

Das Klopapier ist abgerollt
Der Geschirrspüler spült leer
Papa grinst nur ungewollt
Und richtet’s alles wieder her

Gedichte (145) – Wunschdenken

Wunschdenken

Ich wünsche mir ein Land
Mit Politik, die wortgewandt
Klipp und klar die Meinung sagt
Wenn wer zu einem Thema fragt

Deutlich, möglichst unverschwurbelt
Inhalt, der den Geist ankurbelt
Bisher bleibt der Wunsch unerfüllt
Jede Rede ist umhüllt

Von geistesleeren Phrasenblasen
Verbal erzeugtem Vakuum
Mit Wolkenschlössern drum herum

Ich wünsch mir, dass sie wer zersticht
Und frag mich – warum mach ich’s nicht?

Gedichte (144) – Weitergehen

Weitergehen

Abends vor dem Schlafengehen
Es ist jetzt so kurz vor zehn
Bleibe ich nachdenklich stehen
Wie soll es nur weitergehen?

Das Kind hält mich des Nächtens wach
Ich arbeite dazu am Tach
Und schreibe Bücher, trete auf
Lese vor und das zuhauf
Fürs Kind und gern auch auf der Bühne
Bringt Frohsinn und nur wenig Sühne

Zu wenig Schlaf und Ruhezeiten
Lass vorbei mein Leben gleiten
Bild für Bild passiert’s die Sicht
Und denk:
Na, schlecht ist es doch wahrlich nicht
Anstrengend, dafür sehr schön
So wird’s wohl auch weitergehen

Es geht halt weiter wie’s das tut
Und so ist es schließlich auch gut

Gedichte (143) – Jobsuche

Jobsuche

Es scheint so langsam ernst zu werden
Bekannte, Freunde, ganze Herden
Vollenden nun ihr Studium
Sie sorgen sich nun schwer darum

Wie soll es nur weitergehen?
Was ist am Horizont zu sehen?

Manche haben Zeug studiert
Für das gar kein Job existiert

Wie soll es nur weitergehen?
Wohin soll der Wind sich drehen?

Ob Praktikum, Job, Taxifahren
Sie bewerben sich in Scharen
Um das Richtige zu finden
Berufsanfangs-gemäßes Schinden

Bei manchem ist die Aussicht trist
Ich seh entspannt von fern das Treiben
Auch wenn mein Studium fertig ist
Darf ich noch an der Uni bleiben

Jack Rodman – der ganzen Wahrheit erster Teil (4)

Hallo zusammen,

beim letzten Dichtungsring habe ich der Gedichtfassung meines Romans „Jack Rodman – die ganze Wahrheit“ ein wenig vorgegriffen, weil ich gerne ein Mini-Live-Hörspiel mit verteilten Rollen machen wollte. Das haben wir dann auch gemacht. Da dafür eine passende Szene nötig war, bin ich in der Handlung ein wenig gesprungen und nenne diesen Teil jetzt mal Teil 4. Teil 3 wird insofern dann beim nächsten Mal nachgereicht.

Habt eine schöne Zeit,

Arno / Larry

Jack Rodman – (4)

Der nächste Tag und früher Morgen
Sven fährt los zur Arbeitsstelle
Ohne Kummer, ohne Sorgen
Dafür mit stolzem Brustgeschwelle

Schließlich darf jetzt Chef er sein
Zumindest erstmal temporär
Er biegt auf seinen Parkplatz ein
Freut sich seines Lebens sehr

Da bemerkt er Polizisten
Zwei an der Zahl, mit ernstem Blick
Ja mit ganz schön angepissten
Mienen blicken sie zurück

Der eine sagt „Ich heiße Schneider
Und Brinck heißt mein Kollege dort“
Die Blicke stimmen Sven nicht heiter
Er stellt sich vor, sie fahren fort

„Wo ist denn ihr Chef geblieben?“
Fragt ihn Schneider streitbereit
Sven entgegnet ganz entschieden
Er vertrete ihn derzeit

Solang in Griechenland er sei
Die Herren wechseln einen Blick
Und Brinck sagt ehrlich und ganz frei
„Tja, der kommt nicht mehr zurück“

„Geld veruntreut hat der Mann“
Und Sven antwortet schockiert „So so,
Weiß nicht was ich da tun kann“
Sie gehen gemeinsam ins Büro

Klar ist der Chef nicht zu erreichen
Sven hat sich in ihm verschätzt
Geht nicht ans Handy und dergleichen
Sven ist vollkommen entsetzt

Die Polizisten ziehen von dannen
Der Firmenboss ruft an und spricht
Er sagt „Erzählen sie’s allen Mannen
Wir machen die Filiale dicht!“

Auf dem Nachhausweg ist die Laune
Alles andere als famos
Sven fühlt sich wie ne Trockenpflaume
Seinen Job, den ist er los

Was wird bloß seine Freundin sagen,
Die grad eh recht zickig ist
Wenn er versucht sein Leid zu klagen
„Ach, das ist doch alles Mist.“

Er beschließt ihr was zu kochen
Will sie gern versöhnlich stimmen
Tintenfisch und Stachelrochen?
„Nee, Pasta reicht“, denkt er von Sinnen

Er fürchtet sich so vor dem Streit
Der Tag verwirrt ihn immer noch
Beim Kochen fehlt ne Winzigkeit
Vom Rezept – wie ging das noch?

„Ich werf schnell ihren Laptop an,
Der hier in der Küche steht“
Er denkt er darf da schon mal dran
„Ich schau auch, dass es ganz schnell geht“

Prompt kommt eine E-Mail an
Der Mund, der bleibt Sven offen stehen
Sie kommt von einem fremden Mann
Auf einem Bild ist da zu sehen

Wie seine Freundin fremd verkehrt
Entsetzen ihm das Bild beschert
Und Sven entfährt es da ganz schlicht
„Also so geht das ja nicht.“

Völlig entsetzt starrt er darauf
Das Unheil nimmt prompt seinen Lauf.

Jack Rodman – der ganzen Wahrheit erster Teil (2)

Hallo zusammen,

hier ein weiterer Teil meines Versuchs, aus meinem ersten Roman „Jack Rodman – die ganze Wahrheit“ ein Gedicht zu basteln.
Viel Vergnügen damit!

Liebe Grüße,
Arno


Jack Rodman – (2)
Schnell angezogen, frisch gemacht
Zum Auto raus in aller Eile
Betrachtet rundherum die Pracht
Ein Augenblick, der kurz verweile
Keine Ghettoblaster röhren
Keine Nachbarn die hier feiern
Keine Übermuttis stören
Keine Betrunkenen die rheiern
So lange lebt er nun schon hier
Seit seiner Eltern Unfalltod
Sie hinterließen ihn schockiert
Doch ohne finanzielle Not
Er kehrt ins hier und jetzt zurück
Fährt los zur Arbeit eiliig
Auch wenn die Stimmung tief bedrückt
Pünktlichkeit, die ist ihm heilig
Im Autoradio erklingt
Musik, die er geschrieben
Er hört wie seine Stimme singt
Erfolg ist leider ausgeblieben
So spielt und singt er nur für sich
Schreibt und nimmt die Lieder auf
Schafft liebevoll und schwerst gründlich
In seinem Keller Songs zuhauf

Gedichte (140)

Die drei Jahreszeiten
Noch nicht lange ist es her
Da stöhnten viele Leute
Über die Hitze mehr und mehr
Auch wenn sich mancher freute
Dann kam der doofe Herbst schon wieder
Massig Regen ging darnieder
Auch da wurde sich vermehrt
Übers Wetter gern beschwert
Und nun, da schlottern sie vor Kälte
Und ärgern sich über das Wetter
Das zuverlässig sich einstellte
So wie stets zur Winterzeit
Ich höre zu und voll Verdruss
Finde ich nur zu dem Schluss:
Der Deutsche, der kennt Wettersorten
hier und allerorten
nur von dreierlei Gestalt:
Es ist zu warm, es ist zu kalt
Oder zu nass für ihn alsbald

Gedichte (139)

Im Kreuzverhör

Warum wir hier sind, fragst du dich?
Warum wir dich befragen?
Zur Sicherheit, versteht sich
Also kein Grund, zu klagen
Nun, es ist ja schon verdächtig,
wie du da sitzt und bangst
Denn wer nichts zu verbergen hat
Der hat auch keine Angst
Und gestern erst, im Edeka
Hast dudu ungewöhnlich oft ganz sacht
Nach Kameras geguckt, das war
Als fühltest du dich überwacht
Weshalb googlest du nach den Systemen
Die dich vor Verfolgern schützen?
Ich muss dir da die Hoffnung nehmen
Die werden dir nicht sehr viel nützen
Nun es ist schon verdächtig
Dass einen Anwalt du verlangst
Denn wer nichts zu verbergen hat
Der hat auch keine Angst
Ein unbescholtener Bürger, der
Verschlüsselt keine Daten
Dann haben wir keinen Zugriff mehr
Davon ist schwer abzuraten
Was bist du? Nazi? Terrorist?
Wie? Nur auf Sicherheit bedacht?
Ach, hör doch auf mit diesem Mist
Nein, du wirst nicht „überwacht“
Es geht um deine Sicherheit
Das darfst du nie vergessen
Ist ja wohl keine Kleinigkeit
Wir kümmern uns nur angemessen

Jack Rodman – der ganzen Wahrheit erster Teil (1)

Einen wunderschönen guten Abend,

ich habe es mir spaßeshalber zur Aufgabe gemacht meinem Debütroman „Jack Rodman – die ganze Wahrheit“ von nun an Stück für Stück in Gedichtform umzuschreiben. Eine Art Fortsetzungsgedicht also. Diejenigen von euch, die gestern beim Dichtungsring waren, haben die Premiere dieses Versuchs erlebt. Hier gibt es den Anfang nochmal niedergeschrieben. Ab jetzt gibt es zu jedem Dichtungsring einen neuen Abschnitt, es kann sich bis zur Fertigstellung also nur um Jahre handeln.
Ich wünsche euch eine wunderbare Weihnachtszeit,

Viele Grüße,
Arno / Larry

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Jack Rodman – der ganzen Wahrheit erster Teil
Ein jähes Klingeln ist zu hören
Der Mann, er hebt die Lider,
Wer wagt es, ihn im Schlaf zu stören?
Oh, er erkennt sie wieder
Die Wohnung die sein eigen ist
Langsam nur kommt er auf Trab
Erhebt sich müde, matt und trist
Nun schaltet er den Wecker ab
Die Freundin schläft im Bette noch
Die Augen rot von Tränen
So lang lief es jetzt so gut – und doch
Man sollte sich nie sicher wähnen
Sein Job, die Wohnung – alles stört
Mit ihr war nicht zu scherzen
Sie hat den Wecker nicht gehört
Die Dame seines Herzens
Den Schlafanzug, den zieht er aus
Und faltet ihn, muss Ordnung machen
Auf einem Fach im Schrank steht „Dienstag“ – draus
Holt er seine Anzieh-Sachen