Gedichte (189) – Nahrungsmitteldichterei

Nahrungsmitteldichterei

Es war ein Montag, nicht mein Tag
Ein Tag wie ich ihn gar nicht mag
Viel zu tun und wenig Muße
Ich brauch auf, wie stets zu Fuße
Gurkte einfach so herum
Fühlte mich unnütz und dumm
Alles Käse, mir doch Wurst
Ich spürte in mir einen Durst
Und eierte zum Edeka
Hunger war kein bisschen da
Wollt‘ keine Feinkost von der Küste
Keine fleischlichen Gelüste
Kein Interesse an Melonen
Nur etwas Orangenhaut
Hab ich ganz kurz angeschaut

Ich verließ den Supermarkt
Frag mich wer hier so blöd parkt
Hat wohl Tomaten auf den Augen
Fahrkünste die zum Laufen taugen
Von Feingefühl nicht mal ein Hauch
Was ist das denn für ein Lauch
Er hörte das, nannte mich Streber
Die beleidigte Wurst von der Leber
Was ich da sage sei nur Quark
Ich wünscht‘ ihm einen guten Tag

Weiter ging ich unbeschwert
Am Parkplatz äpfelte ein Pferd
Die Äpfel warm und heiß begehrt
Bei den lokalen Fetischisten
Die sich gern und nicht vor Lachen bepissten

Abgelenkt fiel ich aufs Knie
Es zwiebelte so fies wie nie
Aus meinem Rucksack tropfte Sahne
Doch auch das war mir Banane

Gedichte (188) – Origami

Hallo zusammen,

das folgende Gedicht war ein Themengedicht für den Dichtungsring vom April 2017.

Viele Grüße
Arno


Origami

Am Anfang war Papier
Das war schon lange hier
Ich war allein
Und da war Bier

Und da sie in meinem Leben
Sowieso zum Vorschein streben
Trank ich schnell vom Bier, dem kalten
Und begann mit falten

Falten ist und sind in meiner Welt
Auf Sieg und Vormarsch eingestellt
Wie vor langer Zeit nun schon
Der gute Herr Napoleon

So saß ich da, trank ein paar Bier
Und faltete Papier
Mit Rückenschmerz und müden Knochen
Übte ich Tage und Wochen
Ich war ein alter Falter
Mein Frust war ein geballter

Es wurd‘ gebastelt und geknickt
Mit der Zeit auch ganz geschickt

Ich schuf zunächst manches Banale
Tiere und Fingerskateboardrampen
Irgendwann dann eine ganze Steuerzentrale
Mit Schaltern und Lampen
Ich schaltete und waltete
Und faltete

Dann eine neue Wohnung, ein neues Bett
Ein Ofen, eine Pfanne, ein gutes Schweinskotelett
Alles ward gefaltet, schließlich gar ein Puter
Und ich sah, dass es gut war.

Rezension: Katinka Buddenkotte – Eddie muss weg

Hallo zusammen,

der erste Blog-Eintrag nach dem Domain-Wechsel von wordpress.com hin zu blog.arno-wilhelm.de – ich gelobe (wie immer) in Zukunft mehr zu posten. Ich habe das neue Buch von Katinka Buddenkotte mit dem Titel „Eddie muss weg“ rezensiert. Es war das erste Buch von Katinka, das ich gelesen habe. Davor kannte ich ihren Namen nur aus der Sendung ‚die Vorleser‘, die damals noch Jess Jochimsen moderiert hat. Da hat sie vor vielen Jahren mal den sehr großartigen Text ‚Fies vor Enden‘ vorgetragen. Er handelte davon, dass sie nichts zuende bringen kann. Der hat mir viel Spaß gemacht, insofern war ich gespannt auf den Roman und wurde nicht enttäuscht.

Die Rezension findet ihr unter: http://www.slammin-poetry.de/magazin/releases-katinka-buddenkotte-eddie-muss-weg

Habt eine schöne Zeit!

Viele Grüße
Arno